Warum Wasserwerke PFAS kaum filtern können – Die technische Wahrheit 2025
- christian tichy

- 14. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Nov.

PFAS gehören heute zu den größten Herausforderungen für die Trinkwasseraufbereitung. Viele Menschen fragen sich:Warum können Wasserwerke PFAS nicht einfach herausfiltern?Schließlich sind sie extrem gesundheitsschädlich und inzwischen in immer mehr Wasserproben nachweisbar.
Um die Problematik zu verstehen, muss man sich die Struktur von PFAS, die technischen Möglichkeiten der Wasserwerke und die gesetzlichen Regelungen genauer ansehen.
1. Was PFAS so schwierig macht
PFAS bestehen aus fluorierten Kohlenstoffketten. Diese chemische Struktur ist extrem stabil, hitzeresistent und wasserabweisend.Genau diese Stabilität ist das Problem: PFAS zerfallen kaum, binden sich schwer und durchdringen viele Filterbarrieren.
Sie sind:
zu klein für klassische Filtration
zu stabil für chemische Oxidation
zu schwer zu binden für Standardmaterialien
wasserlöslich und daher mobil im Grundwasser
2. Die meisten Wasserwerke nutzen überholte Technik
Wasserwerke setzen überwiegend auf Technologien, die entwickelt wurden, bevor PFAS weltweit ein Problem wurden:
Sandfilter
Ozonierung
Chlorung
Aktivkohle in begrenzter Menge
Flockung/Schlammabscheidung
Diese Verfahren wurden ursprünglich entwickelt, um mikrobiologische Verunreinigungen zu beseitigen, nicht Chemikalien wie PFAS.
3. Aktivkohle reicht nicht aus
Aktivkohle kann einige PFAS-Verbindungen zwar teilweise reduzieren, aber:
nur bei extrem großen Mengen
nur kurzfristig
nicht zuverlässig bei kleinen PFAS-Molekülen
nicht bei hoch mobileren PFAS-Derivaten
Wasserwerke müssten Tonnen von Aktivkohle monatlich tauschen.
4. Umkehrosmose ist technisch möglich – aber nicht für Wasserwerke
Umkehrosmose filtert PFAS zuverlässig.Doch warum verwenden Wasserwerke sie nicht?
Der Energiebedarf wäre gigantisch
Die Wassermengen sind zu groß
Die Anlagen müssten im Gigawatt-Bereich arbeiten
Die Wartungskosten wären enorm
Das Abwasser müsste ebenfalls entsorgt werden
RO ist ideal für Haushalte, aber nicht für Millionen-Liter-Systeme.
5. Gesetzliche Grenzwerte hinken hinterher
Viele PFAS-Werte sind erst in den letzten Jahren reguliert worden.Wasserwerke müssen Grenzwerte oft erst einhalten, wenn diese rechtskräftig werden – manchmal mit langen Übergangsfristen.
6. Fazit
Wasserwerke sind für PFAS nicht ausgelegt. Die einzige realistische Möglichkeit, PFAS privat zu entfernen, ist eine hochwertige Umkehrosmoseanlage im Haushalt.




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